Geschichte am RGW

Geschichte am RGW
„Geschichte an der Schule? – Das waren Daten, Namen und Kriege. Ich habe beinahe alles vergessen.“
Mit diesem Ergebnis soll Geschichte nicht unterrichtet und gelernt werden. Es geht in erster Linie nicht um historische Einzelfakten, sondern darum, mit einem überschaubaren Wissen vertiefte Erkenntnisse über Strukturen, Entwicklungen und Persönlichkeiten, welche die Vergangenheit geprägt haben und die Gegenwart beeinflussen, zu erlangen. Die Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu erkennen, erleichtert die Fähigkeit, sich selbst in unserer Welt zu orientieren und die Zukunft verantwortungsbewusst zu gestalten. Historisches Bewusstsein ist somit auch ein wesentlicher Bestandteil der politischen Bildung.
Geschichte zählt auch deshalb neben Deutsch, Mathematik und Englisch zu denjenigen vier Fächern, in denen die europäischen Bildungsstandards besonders umgesetzt werden sollen. Das Fach besitzt eine grundlegende Funktion bei der Zusammenarbeit mit anderen Fächern, da historisches Verständnis und Wissen bei der Erarbeitung anderer Unterrichtsinhalte oftmals nötig ist.
Besondere Aktivitäten der Fachschaft Geschichte am Röntgen-Gymnasium:
- bilingualer Geschichtsunterricht in der 9. Jahrgangsstufe (Geschichte auf Englisch)
- Fahrt zu einer KZ-Gedenkstätte in der 9. Jahrgangsstufe (Fahrt nach Buchenwald oder Dachau)
- Jahrgangsstufenprojekt 10. Jahrgangsstufe (kombiniert mit Sozialkunde)
- Angebote eines W- und P-Seminars in der neuen Oberstufe
- besondere Projekte: Schüler führen Schüler – Schülerführungen durch die Bayerische Landesausstellung 2009 „Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“
Projekttag am RGW: 30 Jahre Mauerfall 1989 – 2019
Projekttag am RGW: 30 Jahre Mauerfall 1989 – 2019
Mehr als 200 Schülerinnen und Schüler (9+, 10 und Q11) nahmen am 08.11.2019 an einem Projekttag zum 30-jährigen Jubiläums teil.
Von 8 bis 13 Uhr hatten sie Gelegenheit, verschiedene Module zu besuchen, die sich fächerübergreifend und ganz unterschiedlich mit dem Thema beschäftigten: Eine Plakatausstellung der Bundeszentrale für politische Bildung wurde von Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen ihren Mitschülern aus anderen Klassen vorgestellt, es gab ein Basismodul zu den konkreten Ereignissen am 9.11. oder kreativ-künstlerische Angebote. Parallel dazu rekonstruierte die Q11 die Bespitzelung und „Zersetzung“ von Jugendlichen in der DDR durch die Stasi anhand von realen Fällen. Wie das Leben in der DDR sich in der Literatur spiegelte, konnte mit sogenannten „Mauergedichten“ erschlossen werden. Einen anderen Zugang bildete das Gespräch mit Herrn Frank Bschorner, der 1966 in der DDR geboren wurde und heute als Zeitzeuge an die Schule kam. In einem anderen Kurs wurde bewusst die provokante Frage „Was bleibt?“ gestellt und damit der Bezug zur Lebenswelt unserer Schülerinnen und Schüler, zum heutigen Stand der Einheit und zu bestehenden kulturellen Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland gezogen.
Der Projekttag wurde von den Fachschaften Geschichte und Sozialkunde vorbereitet und durchgeführt. Die damit verbundene Mehrarbeit lohnt sich allemal, die Schülerinnen und Schüler arbeiteten den ganzen Vormittag intensiv und abwechslungsreich über dieses wichtige Thema, das sonst zu wenig Raum an der Schule findet.