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Flucht und Vertreibung – eine (aktuelle) Gesprächsrunde

Flucht und Vertreibung – eine (aktuelle) Gesprächsrunde

Die Klasse 9A im Austausch mit Frau Sylvia Stierstorfer, MdL

"[…] mit den Flüchtlingsbewegungen infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hat das Thema „Flucht und Vertreibung“ in Europa eine neue, traurige Aktualität erhalten. Siebeneinhalb Jahrzehnte nach der Vertreibung der Deutschen aus Ostmittel- und Südosteuropa erleben wir auf unserem Kontinent wieder Elend, Not und Heimatverlust in einem Ausmaß, das wohl keiner im 21. Jahrhundert für möglich gehalten hätte. Umso wichtiger ist es, dieses Thema weiter im Bewusstsein der Menschen zu erhalten und den Betroffenen, ihrer Erinnerung und ihrem Kulturerbe ein geeignetes Forum zu geben." (Zitat Stierstorfer aus https://www.aussiedler-und-vertriebenenbeauftragte.bayern.de).

Im Rahmen des Geschichtsunterrichts der 9A wurde diesem wieder an Aktualität gewonnenen Thema „Flucht und Vertreibung“ am 15. Juli 2022 ein geeignetes Forum gegeben. Nach einer kurzen Begrüßung durch die stellvertretende Schulleiterin Frau Schneider haben die Schülerinnen und Schüler in einer 90minütige Gesprächsrunde mit der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Frau Sylvia Stierstorfer, MdL, zunächst einen Einblick in den Arbeitsbereich der bayerischen Politikerin erhalten. Während des Gesprächs erhielten die Neuntklässler detaillierte Informationen über die Ursachen und Folgen der Flucht und Vertreibung in der Nachkriegszeit. Dabei lag der Schwerpunkt vor allem auf der bayerischen Geschichte. Frau Stiersdorfer ging ausführlich auf die Schülerfragen ein. Die Klasse erfuhr unter anderem, dass die Flüchtlinge und Vertriebenen vor allem in den ländlichen Gebieten verteilt wurden, dass das Leben jedoch ohne Hab und Gut und wenig ausgeprägter Willkommenskultur sehr schwer war, aber auch dass der Wiederaufbau Bayerns dank der guten Ausbildung der neuen Mitbewohner aus den europäischen Ostgebieten schnell voranging. Während des Gesprächs wurde auch immer wieder der Bogen zu den aktuellen politischen Ereignissen in Folge des Ukrainekrieges geschlagen. Es wurde deutlich, dass Flucht und Vertreibung, egal zu welcher Zeit, für die Menschen ein einschneidendes und traumatisches Erlebnis ist, das oftmals das Leben der folgenden Generation prägt.

Diese Gesprächsrunde hat dank Frau Stierstorfer wieder einmal gezeigt, wie vielfältig, Generationen übergreifend und lebensnah Geschichtsunterricht sein kann.

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