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Vom Tiny House bis zum Südpol

Lisa Manger, Ferdinand Mühlberger und Ben Weigelt bei der Präsentation ihres Tiny House
Lisa Manger, Ferdinand Mühlberger und Ben Weigelt bei der Präsentation ihres Tiny House

Vom Tiny House bis zum Südpol

Wissenschaftswoche der 11. Klassen am Röntgen-Gymnasium in Kooperation mit der THWS

Sie ist eine der wichtigsten Änderungen im neunjährigen Gymnasium: Für die rund 90 Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen des Röntgen-Gymnasiums fand nun vom 19. bis 23.02.2024 zum ersten Mal überhaupt die sogenannte Wissenschaftswoche statt: eine Woche lang keinen Unterricht nach einem festen Stundenplan und ohne Lehrerwechsel, stattdessen ein Projekt mit selbstständigem Arbeiten, eine erste eigene Begegnung mit der Wissenschaft und die freie Wahl der Ergebnispräsentation.

Zum Rahmenthema „Mobilität“ entwickelten die Schülerinnen und Schüler eigene Themen. Damit dies von Beginn an klappen konnte, wurde kooperiert mit der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), unserem unmittelbaren Nachbarn am Sanderring. So referierte Prof. Dr. Nicholas Müller über seine Forschungsarbeiten, bevor Herr Lukas Burkhard wertvolle Tipps für die Literaturecherche und für das wissenschaftliche Arbeiten allgemein gab. Auch für die Lehrkräfte änderte sich das Arbeiten. Denn nun wurden die Kleingruppen begleitet und betreut, individuelle Ratschläge waren wichtiger als die gewohnte Ansprache im Klassenverband.

In verschiedenen Fächern entstand Beachtliches: So erarbeiteten zwei Teams vollkommen selbstständig Modelle zu einem selbst entworfenen Tiny-House, also einem minimalistischen und nachhaltigen Haus. Andere beschäftigten sich mit dem Einfluss des Fahrrads auf den Verkehr und die Gesellschaft. In Biologie wurden verschiedene Fortbewegungsweisen bei Tierarten im Zusammenhang mit ihrer Skelettstruktur untersucht. Eine Chemie-Gruppe arbeitete über regenerative Treibstoffe, während andere im Fach Sport die Bedeutung von körperlicher Mobilität im Leistungssport genauer unter die Lupe nahmen. Zwei Schülerinnen behandelten in Geschichte den Handel und die Wirtschaft im Römischen Reich, wobei sie am Ende vor allem den Warenverkehr der Römer mit Indien präsentierten. Der bis heute spannende Wettlauf zum Südpol zwischen Amundsen und Scott 1911/1912 wurde von zwei Schülern in einer Gegenüberstellung der beiden Expeditionsfahrten beschrieben. So arbeitete die Jahrgangsstufe in insgesamt 24 Gruppen die Woche über intensiv und mit viel Einsatz, bevor ihre Ergebnisse auf einer Abendveranstaltung am 26.02.2024 Eltern, Lehrkräften und vor allem den jetzigen Zehntklässlern vorgestellt wurden.

Schüler Severin Gutzeit, Schülersprecher am RGW und selbst in der 11. Klasse, meint zur Wissenschaftswoche: „Es war cool zu sehen, wieviel wir eigenständig arbeiten können. Auch den Zeitplan mussten wir uns ja selbst erstellen. Das wissenschaftliche Arbeiten in dieser Form kennenzulernen, hat sehr viel Spaß gemacht. Gerade wenn es mal Probleme gab, Sackgassen bei der Literaturrecherche oder Zeitdruck im Team, konnten wir viel lernen. Das hat sich angefühlt wie ein Trailer für etwas, was noch kommt.“

Im Sinne eines entdeckend-forschenden Arbeitens wird somit die Selbstwirksamkeit der Schülerinnen und Schüler gefördert. Es wird nicht nur inhaltlich ein Thema eigenständig vertieft, sondern darüber hinaus üben sich die Jugendlichen in ihrer Teamfähigkeit und in ihrer Präsentationskompetenz. Daher fällt das Fazit am RGW zur Wissenschaftswoche rundweg positiv aus.